Mit dem Rad zur Arbeit

Mit dem Rad zur Arbeit

Wenn man mit dem Rad zur Arbeit fahren will, stellen sich einem folgende Fragen:
  • Wie weit ist es?
  • Welche Art Rad brauche ich?
  • Was für Reifen sind passend?
  • Wo kann ich das Rad auf Arbeit abstellen?
  • Bei welchem Wetter und zu welcher Jahreszeit werde ich fahren?
  • Muss oder kann ich mich auf Arbeit umziehen?
  • Kann ich auf Arbeit duschen, wenn ich will?
  • Muss ich Arbeitsmittel auf dem Rad mitnehmen?

Fangen wir mit der Länge der Strecke an. Für mich wären 25 km die einfache Strecke für die tägliche Pendelei die Grenze. Bei meinem Schnitt von 24 bis 29 km/h - abhängig von Jahreszeit, Streckenführung und Windverhältnissen - wäre ich dann von Tür zu Tür ca. ein und ne Viertel Stunde unterwegs. Aktuell ist meine einfache Strecke 20 km lang und die reine Fahrzeit liegt bei ca. 45 Minuten. Dazu kommen dann noch ca. 3 bis 6 Minuten Wartezeit an Ampeln und ca. 10 Minuten, bis ich dann im Büro bin - und dabei habe ich wenig Ampeln auf der Strecke und werde nur selten von den Öffis behindert. Als ich noch am Bodensee gelebt habe, war meine längste Strecke 55 km lang und ging ab Lindau ca. 400 m in die Höhe. Mein Rad war damals ein normales MTB und ich bin die Strecke auch nur Freitags gefahren. Zwischendurch bin ich da unten auch mal ne 47 km lange Strecke zur Arbeit gefahren - mit nem Dahon 20 Zoll Faltrad. Mit dem Dahon war ich auch relativ schnell unterwegs. Jetzt fahre ich mit dem E-Falter und bin richtig zufrieden damit. Auf meiner aktuellen Strecke ist der Fahrbahnbelag meist schön eben, nur an wenigen kurzen Stücken geht's über Schotter und Feldweg. Hinzu geht's ab der Hälfte ca. 100 m in die Höhe, was natürlich auf dem Heimweg ne schöne Bergabfahrt ergibt. Mit dem Auto wäre ich früh übrigens ca. ne Viertelstunde weniger unterwegs, Nachmittags aber meist genauso lange wie mit dem Rad oder länger.

Kommen wir zum passenden Rad. Meiner Meinung nach ist die Art des Rades fast egal, außer man hat zum Großteil schlechten Untergrund. Ich war und bin mit den beiden Faltern genauso schnell unterwegs, wie ich mit dem MTB underwegs war. 

Die Reifen sind, da bis jetzt nur gute Erfahrungen damit gemacht, von Schwalbe und zwar die Schwalbe Marathon Plus. Die sind für meinen Arbeitsweg perfekt und auch sonst für die meisten "normalen" Wege gut geeignet. Vor allem scheinen die einen geringen Rollwiderstand zu haben, was auch durch den fahrbaren Reifendruck von 5 bar bedingt sein dürfte. Seit ich Schwalbe fahre, hatte ich übrigens noch keinen Platten. Falls es im Winter auf dem Weg zur Arbeit oder auf dem Heimweg aber mal unverhofft Schnee auf der Fahrbahn hat, sind diese Reifen mit Vorsicht zu genießen. 

Gut - nun zum Parkplatz auf Arbeit. Der wird, das ist mein Eindruck, im Vergleich zur Blechkistenabwurfstelle, doch stiefmütterlicher behandelt. Oft gibt es zu wenig davon, aber oft wenigstens überwacht. Leider sind sie oft zu eng und für kleinere Laufradgrößen und Räder mit Bremsscheibe weniger geeignet.

Zu welcher Jahreszeit und bei welchem Wetter kann man dem Rad fahren - nun, theoretisch bei fast jedem Wetter. Ich fahre allerdings nur, wenn es wenigstens morgens nicht regnet oder schneit. Zum einen müsste ich sonst relativ langsam fahren, um unter den "atmungsaktiven" Klamotten nicht zu sehr zu schwitzen, zum anderen fahre ich immer die gleichen Reifen, die auf Geschwindigkeit und nicht auf Grip im Schnee ausgelegt sind. Die Temperatur spielt dagegen eine geringere Rolle. Ich bin auch schon bei -11°C gefahren. Dabei war das einzige Problem die Suntour Luftfedergabel, die bei dann -8°C während des Tages die Luft nicht halten konnte. Ich hatte dann einfach die Pumpe dabei und die Gabel vor der Heimfahrt wieder auf Druck gebracht. Was man bei kaltem Wetter beachten sollte - man ist mit sehr großer Wahrscheinlichkeit langsamer. Das mehr an Klamotte will schließlich auch bewegt werden. Fährt man bei Schmuddelwetter steigt der Reinigungsaufwand, den man in's Rad stecken muss, abhängig vom Rad, erfahrungsgemäß auch stark an. 

Brauche ich spezielle Arbeitskleidung, komme ich um's vorherige Duschen wahrscheinlich nicht drumrum. Für mich war Duschen aus Zeitgründen bisher keine Option - und es ging bis jetzt auch so. Was ich allerdings noch nie geschafft habe - so langsam zu fahren, dass ich wirklich pupstrocken auf Arbeit angekomme.

Muss man Arbeitsmittel mitnehmen, geht das in gewissem Umfang schon, mich würde es aber nerven.

 

 

 

 

 

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